Aktuelles aus dem Bernstein Netzwerk. Hier finden Sie die neuesten Nachrichten unserer Forscher:innen im Hinblick auf aktuelle Forschungsergebnisse, neue Forschungsprojekte und -initiativen sowie Auszeichnungen und Preise.
Was passiert beim Streiten im Gehirn? Ein interaktiver Atlas zeigt aktive Bereiche bei Wut, Ärger oder Verzweiflung
Am 6. Oktober eröffnet im Museum für Kommunikation eine Ausstellung zum Thema Streit. Die Arbeitsgruppe Gehirnsimulation am Berlin Institute of Health in der Charité (BIH) steuert einen berührungsgesteuerten Bildschirm bei, auf dem Gefühle sichtbar werden, die beim Streiten eine Rolle spielen: Wut, Ärger, Neid oder Resignation entstehen in bestimmten Netzwerken des Gehirns, die Besucher:innen gezielt aufleuchten lassen können.
Theorie neuronaler Systeme
Viola Priesemann übernimmt Professur an der Universität Göttingen
Unsere Emotionen bestimmen, was wir sehen
Die Pupillengröße der Augen wird nicht nur durch Licht beeinflusst, sondern auch durch den inneren, emotionalen Zustand einer Person. Ein internationales Forschungsteam bestehend aus Neurowissenschaftler:innen der Universitäten Göttingen und Tübingen, sowie des Baylor College of Medicine in Houston, USA, konnte nun erste Antworten auf die Frage liefern, warum sich die Pupillengröße mit dem inneren Zustand ändert und ob diese schnellen, gemütsabhängigen Veränderungen der Pupille die Art und Weise verändern, wie wir unsere Umgebung wahrnehmen. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift Nature erschienen.
Kritischer Punkt in der Informationsverarbeitung des Gehirns mithilfe von Quantenfeldtheorie bestätigt
Wissenschaftler des Forschungszentrums Jülich haben eine häufig verwendete Technik aus der Quantenfeldtheorie genutzt, um zu untersuchen, wie das Gehirn Informationen speichert und verarbeitet.
Informationsverarbeitung im Standby-Betrieb: Wie bestimmte Hirnzellen Zwangspausen umgehen
Forschende aus Heidelberg, Linz und Tübingen beschreiben in Science einen neuen Mechanismus der Signalweitergabe im Hippocampus, dem Erinnerungszentrum des Gehirns: Reizweiterleitung am Zellkörper vorbei funktioniert trotz Hemmung durch neuronales Netzwerk.
Primatenhaltung und -forschung unter einem Dach
Das neue Forschungs- und Haltungsgebäude PriCaB, kurz für Primate Cognition and Behavior, vereint in einzigartiger Weise Aspekte der Tierhaltung und der Forschung mit nicht-menschlichen Primaten. Insbesondere die namensgebenden Kognitionsfähigkeiten der Tiere können mit Geräten zur spielerischen Interaktion erforscht werden, ohne dass die Tiere ihre soziale Gruppe verlassen müssen. Mit Hilfe eines Kamerasystems in Verbindung mit neuartigen Analyse- und Erkennungsprogrammen wird außerdem das Verhalten und der Gesundheitsstatus der Tiere individuell und rund um die Uhr erfasst. Damit ermöglicht das neue Gebäude am Deutschen Primatenzentrum – Leibniz-Institut für Primatenforschung (DPZ) auch wesentliche Beiträge zur Sicherung und Erforschung des Tierwohls bei nicht-menschlichen Primaten.
Wie visuelle Informationen von der Netzhaut ins Mittelhirn gelangen – Neue Technologie ‚Neuropixels‘ führt zum Nachweis mosaikartiger Verbindungen
Neurowissenschaftler:innen der Charité – Universitätsmedizin Berlin und des Max-Planck-Instituts für biologische Intelligenz (in Gründung) zeigen erstmals, wie sensorische Nervenzellen in der Netzhaut präzise mit Nervenzellen der Colliculi superiores, einer Struktur im Mittelhirn, verbunden sind. Neuropixels-Sonden sind eine noch junge Elektrodengeneration mit besonders vielen Aufzeichnungspunkten für die elektrische Aktivität von Nervenzellen. Ihr Einsatz hat die neuen Einsichten in neuronale Schaltkreise möglich gemacht. Im Fachjournal Nature Communications* beschreiben die Forschenden nun ein Grundprinzip im Sehsystem von Säugetieren und Vögeln.
Drachen und Evolution des Gehirns
Ein molekularer Atlas des Gehirns eines australischen Drachen wirft ein neues Licht auf über 300 Millionen Jahre Gehirnentwicklung
Wie Wertvorstellungen unsere Wahrnehmung beeinflussen
Was wir in unserer Umwelt wahrnehmen ist manchmal das Ergebnis eines wertbasierten Entscheidungsprozesses, so eine aktuelle Literaturanalyse in der Fachzeitschrift Neuron.
Different flavors of inhibition save the day
(Deutsche Übersetzung folgt) Scientists gain insights on how deprivation-induced synaptic changes affect excitatory and inhibitory firing rates in the sensory cortex.
During development, lack of sensory experience elicits powerful plasticity mechanisms that alter brain circuitry. Many inhibitory neuron subtypes are known to influence circuit dynamics, however, how they interact with plasticity is not yet fully understood. Scientists at the Max Planck Institute for Brain Research in Frankfurt have investigated how synaptic plasticity in rodents, who were deprived of vision in one eye, affects network activity in a circuit model of the sensory cortex. Their findings point to the role of different inhibitory interneuron subtypes to explain the temporal pattern of firing rate change of excitatory and inhibitory neurons during sensory deprivation.