Der Blick zurück
Das Bernstein Netzwerk Computational Neuroscience basiert auf einer einzigartigen, groß angelegten Förderinitiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF).
Es wurde 2004 mit dem Ziel gegründet, regionale Kapazitäten im Bereich Computational Neuroscience strukturell zu zentrieren, sie zu vernetzen und nachhaltig weiterzuentwickeln.
Förderlinie mit Weitsicht
Anfang des 21. Jahrhunderts hatte die Erforschung grundlegender neuronaler Prozesse große Fortschritte erzielt und nahm stetig Fahrt auf. Die Frage nach der Funktionsweise des menschlichen Gehirns beherrschte die Neurowissenschaften; dieses Thema gewann im wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Kontext an Bedeutung, insbesondere im Hinblick auf medizinische Diagnostik und Therapie. Um als Forschungsstandort hier international konkurrenzfähig zu bleiben und die wissenschaftlichen Diskurse der Zukunft mitgestalten zu können, wurde die Förderlinie Bernstein Netzwerk ins Leben gerufen.
Projekte und Verbünde, die im Zuge dieser Initiative gefördert wurden, waren deshalb disziplinübergreifend aufgestellt. Traditionell verband Bernstein Forschung immer experimentell und theoretisch arbeitende Forschungsgruppen. Im Laufe eines Jahrzehnts entstand so in Deutschland ein flächendeckendes Forschungsnetzwerk unter dem Namen “Nationales Bernstein Netzwerk Computational Neuroscience” (NNCN).
Bernstein Zentren
Die Basis des Netzwerks bilden auch heute noch die Bernstein Zentren, die jeweils unterschiedliche wissenschaftliche Expertise an einem Standort bündeln. Sie sind Mitgestalter der internationalen Spitzenforschung in der Computational Neuroscience. Neben den Zentren sorgten weitere Bernstein Förderlinien, die sich spezifisch an junge Wissenschaftler:innen richteten oder einen wissenschaftlichen Fokus gezielt förderten, zusätzlich dafür, dass sich das Netzwerk nicht nur räumlich ausdehnte, sondern auch, dass das Spektrum der Forschungsmethoden und -themen breiter aufgefächert wurde (siehe historische Grafik, Stand 2015).
Bernstein Konferenz
Eine der nachhaltigsten Entwicklungen der Bernstein Förderung ist die Bernstein Conference. Im Jahr 2005 als ‚Bernstein Symposium‘ ins Leben gerufen, wurde das jährliche Treffen der Wissenschaftler:innen mit zunehmendem Umfang und Internationalität zur Bernstein Conference. Sie ist heute eine der bekanntesten internationalen Konferenzen auf diesem Gebiet.
Weiter wachsen
Seit dem Auslaufen der Förderung durch das BMBF sind viele Zentren und Forschungsgruppen an den jeweiligen Institutionen fest etabliert. Die Computational Neuroscience ist nachhaltig in der deutschen Forschungslandschaft verankert – mit zahlreichen Lehrstühlen, mit Kooperationen im In- und Ausland sowie einem breiten Angebot an Master- und Doktorandenprogrammen.
Das Bernstein Netzwerk hat auch international Mitglieder gewonnen. Seit 2017 steht es als eine Art Fachgesellschaft Wissenschaftler:innen verschiedener Karrierestufen offen, die im Bereich Computational Neuroscience oder in verwandten Fachrichtungen forschen.