Namensgeber des Preises ist der Hirnforscher Prof. Dr. Valentin Braitenberg (1926, Bozen – 2011, Tübingen), einer der Gründungsdirektoren des Max-Planck-Instituts für biologische Kybernetik. Das Forschungsgebiet Braitenbergs war die Feinstruktur des Gehirns und dessen Funktionsprinzipien, wobei der Schwerpunkt seiner bahnbrechenden Arbeiten im Bereich der Groß- und Kleinhirnrinde lag. Die von ihm erfundenen “Vehikel“ – sich selbst steuernde Fahrzeuge, die aufgrund von verblüffend simplen Verschaltungen von Sensoren und Motoren sehr komplex wirkende Verhaltensweisen produzieren können – sind weltberühmt. Mit seinem neuartigen Forschungsansatz Anatomie, Physiologie und Theorie zu verbinden, war Valentin Braitenberg auch ein Wegbereiter der modernen Forschungsdisziplin der Computational Neuroscience und hat maßgeblich zur Entwicklung der biologischen Kybernetik beigetragen, die wiederum Robotik und Künstliche Intelligenz inspiriert hat.
Zum 65. Geburtstag ihres Vaters stiftete Carla Braitenberg ein von Max Gulin und ihr angefertigtes goldenes Neuron, das in den Folgejahren als Wanderpreis für besondere wissenschaftliche Leistungen vergeben wurde. Seit 2012 wird diese Tradition in veränderter Form weitergeführt. Mit finanzieller Unterstützung der Autonomen Provinz Bozen Südtirol wird nun alle zwei Jahre der “Valentin Braitenberg Award for Computational Neuroscience ” im Rahmen der Bernstein Konferenz übergeben.
Von der Verbindungen zum Bernstein-Netzwerk verspricht sich das Land nach den Worten von Landeshauptmann Kompatscher “eine bessere Positionierung im internationalen Kontext der Neurowissenschaften, besonders mit Ausblick auf mögliche Synergien zwischen Mitgliedern des Netzwerks und beispielsweise dem Institut für Biomedizin an der Eurac oder den angedachten Südtiroler Ausbildungswegen für Mediziner und Medizinerinnen”.
>> Pressemitteilung 10.03.2020
„Ich freue mich außerordentlich, dass die autonome Provinz Bozen-Südtirol auch weiterhin den Valentin Braitenberg Award unterstützt und wir die Erfolgsgeschichte des Preises gemeinsam fortführen können”, so Susanne Schreiber, Vorsitzende des Bernstein Netzwerk Computational Neuroscience. “Er trägt den Namen jenes Wissenschaftlers, der ein Wegbereiter unserer Fachrichtung, der Computational Neuroscience, ist. Valentin Braitenbergs Forschung war interdisziplinär und lebte gerade von der Interaktion biologischer und theoretischer Ansätze. Nicht zuletzt damit hat Valentin Braitenberg maßgeblich zur Entwicklung der biologischen Kybernetik beigetragen, die ihrerseits Robotik und Künstliche Intelligenz inspiriert hat und es bis heute tut.“