Aktuelles aus dem Bernstein Netzwerk. Hier finden Sie die neuesten Nachrichten unserer Forscher:innen im Hinblick auf aktuelle Forschungsergebnisse, neue Forschungsprojekte und -initiativen sowie Auszeichnungen und Preise.
Öffentliche Abendvorlesung: Evolutionäre Hängepartie oder Sprunginnovation – Neues von den ersten Gehirnen
Wie entstanden die ersten Nervenzellen und Gehirne? Und was hat diese Frage mit Rippenquallen zu tun? Alle Interessierte sind herzlich zur öffentlichen Abendvorlesung am 27. September um 20 Uhr eingeladen, bei der Prof. Dr. Fred Wolf von der Georg-August-Universität Göttingen und dem Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation die Zuhörer:innen mit auf eine Reise zu den Ursprüngen von Gehirnen und in die Tiefen der Meere nehmen wird. Die Vorlesung findet im Rahmen der Bernstein Conference 2023 statt, die von dem Bernstein Netzwerk Computational Neuroscience, der Humboldt-Universität zu Berlin und der Charité veranstaltet wird.
Die Bernstein Conference bringt Neurowissenschaftler:innen aus aller Welt in Berlin zusammen
Vom 26.-29. September werden sich internationale Neurowissenschaftler:innen in den Räumlichkeiten der Humboldt-Universität zu Berlin und der Charité treffen, um über die neuesten Erkenntnisse aus der Computational Neuroscience zu diskutieren. Damit geht eine Ära zu Ende, denn die Bernstein Conference wird nach mehreren Jahren in Berlin für die darauffolgenden Jahre nach Frankfurt am Main umziehen.
Wie wertvoll ist meine Zeit?
Torben Ott erhält einen ERC Starting Grant und möchte damit die Mechanismen untersuchen, die unserer verfügbaren Zeit einen Wert geben. Im Mittelpunkt steht dabei der Neurotransmitter Serotonin, den Ott als Schlüsselelement der Zeitwertung vermutet. Mit dem Projekt möchte Ott einen systematischen Zugang zu unserem Zeitempfinden ermöglichen.
Insekten können Handlungen ähnlich wie Säugetiere steuern
Ein Kölner Forschungsteam identifiziert den Pilzkörper als Zentrum für Verhaltensentscheidungen im Insektengehirn / Studie im Fachblatt „Current Biology“ erschienen
Rostocker Wissenschaftler an der Weltspitze der Dystonie-Forschung
In Sonderforschungsbereichen (SFB) wird nach dem Willen der Deutschen Forschungsgemeinschaft als Geldgeber fächerübergreifend Grundlagenforschung betrieben. Der SFB 1270 ELAINE der Universität Rostock ist in seinen Spezialgebieten – den elektrisch aktiven Implantaten und der Dystonie - weit vorne. Dabei bringt die sogenannte tiefe Hirnstimulation neue Erkenntnisse über die Funktion des Gehirns.
In die Tiefen des Netzwerks geblickt
Künstliche neuronale Netze sind in Forschung und Technik ebenso wie in Technologien des Alltags heute allgegenwärtig, zum Beispiel bei der Spracherkennung. Trotzdem ist bislang unklar, was genau in den tieferen Bereichen dieser Netzwerke passiert. Um dies zu ergründen, haben Forschende des Göttingen Campus Instituts für Dynamik biologischer Netzwerke (CIDBN) der Universität Göttingen und des Max-Planck-Instituts für Dynamik und Selbstorganisation (MPI-DS) eine informationstheoretische Analyse des Deep Learning, einer speziellen Form des maschinellen Lernens, vorgenommen. Sie erkannten, dass die Information weniger komplex dargestellt wird, je weiter sie verarbeitet wird. Darüber hinaus beobachteten sie Trainingseffekte: Je öfter ein Netzwerk mit Daten „trainiert“ wird, desto weniger künstliche Neuronen müssen gleichzeitig die Information verarbeiten. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift Transactions on Machine Learning Research erschienen.
Nationales Forschungszentrum für KI-Spitzenforschung in Tübingen feiert seine Gründung
Am Dienstag, 18. Juli 2023, hat das Tübingen AI Center mit einem Symposium seine dauerhafte Einrichtung als nationales KI-Zentrum gefeiert. Seit dem 1. Juli 2022 wird es von Bund und Land mit 20 Millionen Euro Jahr gefördert. Rund 250 Gäste aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik erlebten ein vielfältiges Programm mit Ansprachen aus Politik, Forschung und KI-Start-ups sowie Initiativen, die Kinder und Jugendliche an die Künstliche Intelligenz heranführen.
4D-Druck für die Nervenstimulation
Manche Nerven können künstlich stimuliert werden, zum Beispiel um Schmerzen zu behandeln. Je feiner der Nerv, desto schwieriger ist es, die dafür nötigen Elektroden anzubringen. Forschende der Technischen Universität München (TUM) und von NTT Research haben nun flexible Elektroden entwickelt, die sie per 4D-Druck herstellen können. Bei Kontakt mit Feuchtigkeit falten sich diese von selbst und wickeln sich um dünne Nerven.
Publikation in PNAS: Eine universelle Beschreibung für stochastische Oszillationen
Was haben der menschliche Herzschlag, das Blinken von Glühwürmchen und das Auf und Ab einer Kinderschaukel gemeinsam? Es sind alles Beispiele spontaner Oszillationen, das heißt rhythmisch auftretender Vorgänge. Oszillationen gibt es überall, und sie können auf den unterschiedlichsten physikalischen, chemischen oder biologischen Mechanismen beruhen.
Nicolas Brunel erhält den Valentin Braitenberg Award for Computational Neuroscience 2023
Nicolas Brunel erhält den diesjährigen Valentin Braitenberg Award for Computational Neuroscience für seine "bahnbrechende Arbeit, die neue Perspektiven in den Bereichen Kodierungsoptimierung, Gedächtnis und Dynamik eröffnet" (die Jury). Die Preisverleihung findet im Rahmen der Bernstein Conference am 27. September 2023 in Berlin statt.