Aktuelles aus dem Bernstein Netzwerk. Hier finden Sie die neuesten Nachrichten unserer Forscher:innen im Hinblick auf aktuelle Forschungsergebnisse, neue Forschungsprojekte und -initiativen sowie Auszeichnungen und Preise.
Neues Zentrum für Hirnforschung auf dem Campus Garching
Am TUM-Campus Garching entsteht ein neues Forschungszentrum zur Konnektomik, welches sich mit der umfassenden Kartierung und Analyse aller neuronalen Verbindungen im Gehirn beschäftigt. Am Center for Structural and Functional Connectomics (CSFC) der Technischen Universität München (TUM) werden Forschende über Disziplinen hinweg ihre Expertise bündeln, um unter anderem modernste Bildgebungstechnologien entscheidend voranzubringen. Die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz von Bund und Ländern (GWK) hat die Förderung von rund 69 Millionen Euro bewilligt.
Wie Quallen schwimmen: HU-Studie erklärt Zusammenhang von Nervennetzen und Muskelaktivierung
Von den biophysikalischen Eigenschaften der einzelnen Zellen bis zur Bewegung des gesamten Körpers - eine Studie der Humboldt-Universität zu Berlin erklärt, wie Quallen ihre Fortbewegung steuern.
KI denkt wie wir – und könnte unser Denken besser erklären
Forschende von Helmholtz Munich haben eine Künstliche Intelligenz entwickelt, die menschliches Verhalten erstaunlich präzise simuliert. Das Sprachmodell „Centaur“ wurde auf Basis von mehr als zehn Millionen Entscheidungen aus psychologischen Experimenten trainiert – es trifft Entscheidungen auf ähnliche Weise wie echte Menschen. Damit eröffnet es neue Wege, menschliche Kognition besser zu verstehen und psychologische Theorien gezielt zu verbessern.
Kurze Nickerchen steigern die Wahrscheinlichkeit von Geistesblitzen
Schlaf steigert die Fähigkeit, Probleme auf kreative Weise zu lösen. Dies zeigt eine Studie mit 90 Probandinnen und Probanden an der Universität Hamburg. Anhand der im Schlaf gemessenen Hirnaktivität lässt sich sogar die Wahrscheinlichkeit vorhersagen, mit der nach dem Nickerchen ein sogenannter Aha-Moment eintritt. Dieses Resultat wurde jetzt im Fachjournal PLoS Biology veröffentlicht.
Zellen haben scharfe Ohren
Wie alle komplexen Organismen entsteht jeder Mensch aus einer einzigen Zelle, die sich durch unzählige Zellteilungen vervielfacht. Tausende von Zellen koordinieren sich, bewegen sich und üben mechanische Kräfte aufeinander aus, wenn ein Embryo Gestalt annimmt. Forschende des Göttingen Campus Instituts für Dynamik biologischer Netzwerke (CIDBN), des Max-Planck-Instituts für Dynamik und Selbstorganisation und der Universität Marburg haben nun im embryonalen Zellverhalten eine neue Form der Koordination entdeckt. Dabei greifen bisher vom Hören bekannte molekulare Mechanismen. Dass Zellen in zwei so verschiedenen Funktionen die gleichen Proteine einsetzen, führen die Forschenden auf den evolutionären Ursprung zurück. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift Current Biology erschienen.
Ethikanträge einfacher stellen und begutachten
Das Leibniz-Institut für Psychologie (ZPID) stellt in Zusammenarbeit mit der TU Chemnitz ein kostenfreies Webtool für Ethikanträge bereit.
BMFTR fördert Deutsches Zentrum für Psychische Gesundheit mit 120 Millionen Euro: Ausbauphase gestartet
Anfang Juni wurde die BMFTR-Förderung der Ausbauphase des künftigen Deutschen Zentrums für Psychische Gesundheit in Höhe von rund 120 Millionen bekannt gegeben. Einige Bernstein Mitglieder sind an vier der sechs Forschungsstandorte beteiligt.
ERC Advanced Grant für Prof. Veronica Egger
Der Europäische Forschungsrat (European Research Council, ERC) fördert das Projekt COLUMNET von Prof. Dr. Veronica Egger mit einem ERC Advanced Grant. Die Biophysikerin leitet die Arbeitsgruppe Neurophysiologie an der Fakultät für Biologie und vorklinische Medizin der Universität Regensburg (UR). Das mit 3,5 Millionen Euro dotierte Projekt läuft über fünf Jahre und widmet sich grundlegenden Fragen zur Verarbeitung von Gerüchen im Gehirn.
Wie Künstliche Intelligenz von Mäusen lernen kann
Bewegungen genau vorhersagen zu können ist eine wichtige Fähigkeit für Mensch und Tier, aber auch für zahlreiche KI-Anwendungen – vom autonomen Fahren bis hin zur Robotik. Forschende der Technischen Universität München (TUM) haben nun herausgefunden, dass dies künstlichen neuronalen Netzwerken besser gelingt, wenn sie mit biologischen Daten aus der frühen Entwicklung des Sehsinns trainiert werden.
Wie das Gehirn den Verlust von Nervenzellen kompensiert
Wissenschaftler des Instituts für Physiologie der Universitätsmedizin Mainz haben entschlüsselt, wie das Gehirn in der Lage ist, seine Funktion bei einem Verlust von Nervenzellen weitestgehend aufrechtzuerhalten. Bei Untersuchungen im Tiermodell fand das Forschungsteam heraus, dass sich neuronale Netzwerke in der Großhirnrinde innerhalb eines kurzen Zeitraums reorganisieren, indem andere Nervenzellen die Aufgaben der verlorenen Neuronen übernehmen. Diese neuen Erkenntnisse könnten die Grundlage für zukünftige Forschung zu natürlichen Alterungsprozessen und neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer oder Parkinson bilden. Die Studie der Mainzer Forscher wurde jetzt in der renommierten Fachzeitschrift Nature Neuroscience veröffentlicht.