Professorin Dr. Julijana Gjorgjieva – Heinz Maier-Leibnitz-Preisträgerin 2022
Vier Wissenschaftlerinnen und sechs Wissenschaftler erhalten in diesem Jahr den Heinz Maier-Leibnitz-Preis und damit die wichtigste Auszeichnung in Deutschland für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in frühen Karrierephasen. Das hat ein von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) eingesetzter Auswahlausschuss in Bonn beschlossen. Die Verleihung der mit je 20 000 Euro dotierten Auszeichnung findet am 3. Mai in Berlin statt und wird per Livestream übertragen.
Julijana Gjorgjieva
Wie steuert die spontan im Nervensystem erzeugte oder durch externe Impulse angestoßene Aktivi-tät im Gehirn die Organisation eines ganzen neuronalen Netzwerks in den ersten Wochen kurz nach der Geburt? Das ist eine der zentralen Fragestellungen von Julijana Gjorgjieva. Es geht im Grunde darum, auf theoretischer Ebene zu verstehen, wie sich neuronale Schaltkreise von Säugetieren selbst organisieren. Aber es geht auch um den Zusammenhang zwischen visueller Reizänderung, zum Bei-spiel bei Tag und Nacht, und neuronaler Netzwerkaktivität. Zu diesen und weiteren vielfältigen Fra-gestellungen verwendet Gjorgjieva computergestützte und mathematische Ansätze und verknüpft in Modellierungen Berechnungen zu einzelnen Nervenzellen mit denen eines ganzen neuronalen Netzwerks – und dies sehr effektiv, auch in kollaborativen Arbeiten mit experimentell ausgerichteten Arbeitsgruppen.