Feierliche Übergabe des Forschungsneubaus „Institute for Machine-Brain Interfacing Technology“
Freiburger Wissenschaftler:innen forschen im IMBIT interdisziplinär zu Mensch-Maschine-Schnittstellen
Institute for Machine-Brain Interfacing Technology (IMBIT). Foto: Sandra Meyndt
Beteiligtes Bernstein-Mitglied: Ilka Diester
Mit einem Festakt am 18. Mai 2022 hat das Land Baden-Württemberg den Forschungsneubau „Institute for Machine-Brain Interfacing Technology“ (IMBIT) an die Albert-Ludwigs-Universität übergeben. Bereits seit Mai 2021 arbeiten Freiburger Wissenschaftler:innen im IMBIT interdisziplinär an technischen und medizinischen Grundlagen für praktisch anwendbare neuronale Schnittstellen zur bidirektionalen Interaktion zwischen dem Gehirn und autonomen robotischen Systemen. Die offizielle Eröffnung wurde aufgrund der Pandemie verschoben. Der Neubau befindet sich auf dem Flugplatzareal der Universität in der Georges-Köhler-Allee 201.
Richtungsweisende Forschung zur Behandlung von neurologischen Erkrankungen
„Auf knapp 3.300 Quadratmetern stehen nun Räume für interdisziplinäre Spitzenforschung zur Verfügung“, sagt Gisela Splett, Staatssekretärin im Ministerium für Finanzen Baden-Württemberg. „Versuchsflächen, Labore, Büros und Kommunikationszonen sowie ein Veranstaltungsraum bieten beste Möglichkeiten für Wissenschaftler:innen und Wissenschaftlern aus Informatik, Robotik, Mikrosystemtechnik und Medizin für ihre Arbeit im Bereich neurotechnologischer Anwendungen.”
Stefan Landerer, Ministerialdirigent des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württembergs: „Im Mittelpunkt des IMBIT steht die Interaktion zwischen Mensch und Technik. Durch die richtungsweisende Forschung zur Behandlung von neurologischen Erkrankungen wie Schlaganfall oder Epilepsie werden am IMBIT Ergebnisse von hohem gesellschaftlichen Nutzen erzielt.“ Darüber hinaus wird an praxistauglichen Anwendungen gearbeitet, die Patient:innen mit bisher nur schlecht behandelbaren Gehirn- und Nervenerkrankungen helfen, wie beispielsweise Assistenzsysteme, die rein mental angesteuert werden können.
Weiterentwicklung des Exzellenzclusters BrainLinks-BrainTools
Prof. Dr. Stefan Rensing, Prorektor für Forschung und Innovation der Universität Freiburg, betont: „Das IMBIT stellt die konsequente Weiterentwicklung der Forschung im Exzellenzcluster BrainLinks-BrainTools dar und stärkt das Forschungsprofilfeld Neurowissenschaften und Neurotechnologie der Universität Freiburg.“
Das Sprecher:innenteam von BrainLinks-BrainTools Prof. Dr. Ilka Diester, Neurobiologin an der Fakultät für Biologie, und Prof. Dr. Thomas Stieglitz vom Institut für Mikrosystemtechnik, sagen: „Wissen wird heute an den Schnittstellen zwischen den Disziplinen gewonnen, denn Innovation benötigt das Zusammenspiel sich ergänzender Kenntnisse und Fertigkeiten. Am IMBIT forschen Mitglieder der Fakultät für Biologie, der Medizinischen Fakultät und der Technischen Fakultät Seite an Seite – um Werkzeuge zu entwickeln, mit denen wir besser verstehen lernen, wie das Gehirn funktioniert. Wir wollen damit Schnittstellen zwischen Mensch und Maschine herstellen, um bessere Behandlungsmethoden zu entwickeln.“
Das Land und die Universität Freiburg haben gemeinsam mit dem Bund – mit seiner überregionalen Forschungsförderung – rund 42,1 Millionen Euro in den Neubau investiert. Über das Nahwärmenetz des Heizkraftwerks des Universitätsklinikums wird der Neubau mit Wärme versorgt. Die Gebäudehülle hat Passivhausqualität und die Lüftungsanlage erhält eine hocheffiziente Wärmerückgewinnung.