Internationales Masterprogramm “Computational Neuroscience” neu akkreditiert
Das „Master Program Computational Neuroscience“ des Bernstein Zentrums für Computational Neuroscience Berlin (BCCN Berlin), das im Oktober 2006 eingerichtet wurde, hat erfolgreich die System-Akkreditierung an der Technischen Universität Berlin (TU Berlin) abgeschlossen und ist nun bis 8.6.2028 akkreditiert. Die Zentrale Evaluations- und Akkreditierungsagentur (ZEvA) hat der TU Berlin im Juli 2021 das Siegel der Systemakkreditierung verliehen. Damit kann die TU Berlin ihre Studiengänge mit einer internen Kommission selbst akkreditieren.
Graduierte des Programms im Jahr 2017
Die Akkreditierung bestätigt die hohen Ausbildungsstandards und -qualität des in Deutschland noch immer einzigartigen Programms. Weiterhin bestärkt es das BCCN Berlin und den Leiter des Studiengangs Prof. Klaus Obermayer in seinem Engagement ein universitätsübergreifendes Studienprogramm mit hervorragender Lehre und Infrastruktur anzubieten. „Der Studiengang bietet eine fundierte Ausbildung in Methoden, die sowohl wichtig sind für die Bereiche Hirnforschung mit ihren klinischen und humanwissenschaftlichen Anwendungen als auch für den Bereich Intelligente Systeme mit seinen vielfältigen Anwendungen im Ingenieursbereich. Beides sind innovative Zukunftsfelder mit hoher Relevanz für unsere Gesellschaft, weshalb die Absolventen hervorragende Berufsperspektiven im Bereich Forschung und Entwicklung haben werden, aber auch im Bereich Data Science und bei der Start-Up Gründung in der freien Wirtschaft“ sagt Obermayer.
Der internationale Studiengang bietet jährlich 15 Studienplätze und wird von den drei Berliner Universitäten sowie der Charité-Universitätsmedizin Berlin (Charité) getragen. Der Abschluss Master of Science (M.Sc.) wird derzeit noch gemeinsam von der Humboldt-Universität zu Berlin (HU Berlin) und der TU Berlin verliehen. Zukünftig soll jedoch ein Abschluss von allen drei Berliner Universitäten und der Charité vergeben werden.
Der zweijährige, englischsprachige Studiengang ist seit vielen Jahren sehr gut nachgefragt und nimmt Bewerber:innen mit unterschiedlichen Abschlüssen auf, die z.B. aus den Fachrichtungen Informatik, Mathematik, Naturwissenschaften, Ingenieurwissenschaften kommen und überdurchschnittliche Mathematikkenntnisse sowie ein starkes Interesse für die Neurowissenschaften mitbringen. Bei der Ausbildung wird besonders viel Wert auf die Vermittlung von theoretischen und experimentellen Inhalten und viel Praxis gelegt. So stehen auf dem Lehrplan, der in zehn Module untergliedert ist, sowohl Programmierkurse, Datenanalyse und Modellierung von Versuchsergebnissen am Computer als auch neurowissenschaftliche Grundlagen und Experimente. Die Praxisformate in Form von Laborrotationen und die Masterarbeit werden im zweiten Jahr der Ausbildung angefertigt. Die Absolvent:innen sollen sich durch die Fähigkeit auszeichnen, sowohl im theoretischen als auch im experimentellen Bereich kommunikationsfähig zu sein und sich dadurch für die Mitarbeit in interdisziplinären Projekten mit Theorie- und Experiment-Ansatz qualifizieren. Die erworbenen Fähigkeiten können die Masterabsolvent:innen gegebenenfalls im anschließenden Doktorandenprogramm des BCCN Berlin erweitern.
Das BCCN Berlin ist ein Verbundprojekt, benannt nach Julius Bernstein, dem Begründer der „Membrantheorie“. Dieser lieferte bereits im Jahr 1902 die erste physikalisch-chemische Erklärung für die elektrische Leitung in Nervenzellen und damit die erste quantitative Theorie der Elektrophysiologie. Das BCCN Berlin, das die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses als zentrales Anliegen hat, wird von der HU Berlin, der TU Berlin und der Charité getragen. Es wird unterstützt vom Interdisziplinären Zentrum Computational Neuroscience (ICCN), welches an der HU Berlin angesiedelt ist. Das BCCN Berlin gehört zum „Bernstein Netzwerk Computational Neuroscience“ und wurde im Jahr 2004 zusammen mit vier anderen Bernstein Zentren durch die Förderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gegründet.