Millionenförderung für KI-Forschung „made in Berlin“
Gemeinsame Pressemitteilung der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit, Pflege und Gleichstellung und der Technischen Universität Berlin
Bernstein-Mitglied Klaus-Robert Müller ist Direktor des Berliner KI-Zentrums BIFOLD. Copyright: BIFOLD/Felix Noak
Das Berliner KI-Kompetenzzentrum Berlin Institute for the Foundations of Learning and Data (BIFOLD) der Technischen Universität Berlin (TUB) wird verstetigt und künftig dauerhaft gemeinsam von Bund und Land finanziert. Damit wird in Berlin ein Nationales KI-Kompetenzzentrum etabliert, das zu Fragen der Entwicklung und Anwendungvon künstlicher Intelligenz wichtige Beiträge erbringt. Durch eine Partnerschaft mit der Charité – Universitätsmedizin Berlin soll daraus zeitnah ein hochschulübergreifendes Zentralinstitut werden.
BIFOLD wird als Teil des Bund-Länder-Förderprogramms zur Umsetzung der KI-Strategie ab dem 1. Juli 2022 institutionell gefördert und erhält jährlich 22 Millionen Euro. Die Hälfte der Fördermittel wird vom Bund bereitgestellt, die weitere Finanzierung erfolgt durch das Land Berlin.
Wissenschaftssenatorin Ulrike Gote: „Die dauerhafte Bund-Länder-Förderung des Berliner BIFOLD als nationales KI-Kompetenzzentrum ist ein Meilenstein, um Berlin zu einem international führenden Zentrum der KI-Forschung auszubauen. Und sie ist eine Auszeichnung für die Innovationskraft, die vom Berliner Wissenschafts- und Forschungsstandort ausgeht. Dabei geht es auch um die Frage, wie künstliche Intelligenz unser Leben verbessern kann. Ich möchte der TU Berlin herzlich für ihre geleistete Arbeit in diesem Prozess danken und wünsche allen Beteiligten viel Erfolg auf diesem spannenden Weg!“
Prof. Dr. Geraldine Rauch, Präsidentin der TU Berlin: „Die Bundesregierung und das Land Berlin fördern mit BIFOLD auf dem Campus der Technischen Universität Berlin einen einzigartigen Nukleus im Bereich der Künstlichen Intelligenz. Er verbindet Forschung, Ausbildung und Innovationen an der Schnittstelle von Big Data und Maschinellem Lernen und hat schon jetzt eine hohe internationale Sichtbarkeit. Es ist die richtige Weichenstellung, die Erforschung der technologischen Grundlagen der KI nicht nur den privatwirtschaftlichen Unternehmen zu überlassen, sondern sie an öffentlichen Universitäten zu fördern. Auch für die notwendige Rückkopplung mit gesellschaftlichen Fragestellungen ist BIFOLD als integraler Bestandteil unserer Universität sehr gut gewappnet. Ein Ziel des Forschungszentrums ist es auch, im internationalen Wettlauf um die führenden Köpfe in der KI zu bestehen und parallel die dringend benötigten KI-Expert*innen der Zukunft auszubilden. Damit stärkt BIFOLD den Wissenschaftsstandort Berlin maßgeblich. Ich gratuliere allen, die diesen großen Erfolg ermöglicht haben. Das ist eine Berliner Spitzenleistung!“
Prof. Dr. Volker Markl, Co-Direktor BIFOLD und Professor an der TU Berlin: „Im BIFOLD konzentrieren wir uns auf die Erforschung der theoretischen und algorithmischen Grundlagen des Data Managements und des Maschinellen Lernens sowie den damit verbundenen Technologien und Systemen. Gerade die Forschung an der Schnittstelle zwischen Maschinellem Lernen und Data Management wird die Anwendungen der Künstlichen Intelligenz international kompetitiv weiter vorantreiben. Unser Ziel sind ganz neuartige wirtschaftliche sowie wissenschaftlich-technische Anwendungen.“
Prof. Dr. Klaus-Robert Müller, Co-Direktor BIFOLD und Professor an der TU Berlin: „Wichtig für uns ist es, neues Wissen mit Hilfe von KI zu schaffen, also beispielsweise in der Medizin oder der Chemie genuin neue Erkenntnisse zu gewinnen. Parallel dazu entwickeln wir Strukturen und offene Plattformen für den Wissens- und Technologietransfer und fördern damit ein leistungsfähiges Innovationsklima in der Metropolregion Berlin. Die Berliner Universitätslandschaft bietet dafür nicht nur international anerkannte Forschungsgruppen, mit denen wir bereits eng kooperieren, sondern darüber hinaus viele weitere relevante Forschungseinrichtungen, um die gesellschaftlichen Implikationen der KI zu untersuchen und zu diskutieren.“
BIFOLD ist 2020 aus zwei bestehenden BMBF-Kompetenzzentren an der Technischen Universität Berlin hervorgegangen, dem Berlin Big Data Center (BBDC) und dem Berliner Zentrum für Maschinelles Lernen (BZML), die vom Bund im Rahmen einer Projektförderung seit 2014 beziehungsweise seit 2018 finanziert wurden. BIFOLD soll mit weiteren Berliner Partnereinrichtungen ausgebaut werden. Eine entsprechende Kooperationsvereinbarung mit der Charité – Universitätsmedizin Berlin zur Gestaltung von BIFOLD als hochschulüberreifendes Zentralinstitut soll in den kommenden Tagen unterzeichnet werden.
Der Bund und fünf Länder (Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Nordrhein-Westfalen und Sachsen) haben in der Sitzung der GWK am 13. November 2020 eine Bund-Länder-Vereinbarung (BLV) zur Etablierung von fünf Nationalen KI-Kompetenzzentren verabschiedet. Diese Zentren, zu denen auch das an der TU Berlin angesiedelte BIFOLD gehört, wurden bislang im Rahmen der Projektförderung des BMBF finanziert und werden am 01.07.2022 in eine institutionelle Förderung von Bund und Sitzland (100 Millionen Euro jährlich als Gesamtfördersumme, 50/50-Bund-Sitzland-Finanzierung) überführt.
Ein Bund-Länder-Gremium wurde eingerichtet, um die Etablierung der Zentren und deren weitere Entwicklung zu begleiten und die entsprechenden Rahmenbedingungen festzulegen. Auf Basis eines wissenschaftsgeleiteten Begutachtungsprozesses fiel dort am 17. Dezember 2021 die Entscheidung zur dauerhaften Förderhöhe aller fünf Zentren, die sich ab 2023 auf zwischen 19,2 Millionen und 22 Millionen Euro pro Jahr Gesamtförderung belaufen wird.