Aktuelles aus dem Bernstein Netzwerk. Hier finden Sie die neuesten Nachrichten unserer Forscher:innen im Hinblick auf aktuelle Forschungsergebnisse, neue Forschungsprojekte und -initiativen sowie Auszeichnungen und Preise.
KI-Methoden in der Hirnforschung
Der Informatiker und Neurowissenschaftler Prof. Dr. Fabian Sinz von der Universität Göttingen erhält einen Consolidator Grant des Europäischen Forschungsrats (ERC). Mit der Förderung von rund zwei Millionen Euro über fünf Jahre unterstützt der ERC sein Projekt „Vision2Action: A data-driven computational framework to discover how behavior impacts processing in mouse visual cortex“. In dem Projekt wollen Sinz und sein Team neue Methoden des maschinellen Lernens entwickeln, um zu verstehen, wie Bewegung die Verarbeitung visueller Reize im Gehirn beeinflusst.
Fünf ERC Consolidator Grants für Forschende der TUM
Ist es nach einem Schlaganfall möglich, das Gehirn durch elektrische Stimulation beim Wiedererlangen der Sprache zu unterstützen? Lassen sich mit generativer Künstlicher Intelligenz realistische 3D-Objekte erstellen? Lassen sich Qbits, die grundlegenden Recheneinheiten von Quantencomputern, mithilfe von Licht miteinander verschränken? Diese und andere Fragen wollen fünf Forschungsteams an der Technischen Universität München (TUM) mithilfe der renommierten ERC Consolidator Grants beantworten.
Spikende neuronale Netzwerke erreichen eine neue Stufe
Drei Studien, die kürzlich in der Fachzeitschrift Cerebral Cortex veröffentlicht wurden, stellen neue Modelle von Spike-Netzwerken im Gehirn vor. Elektrische Spikes von Neuronen spielen eine zentrale Rolle in der neuronalen Informationsverarbeitung. Mit Millionen von Neuronen und Milliarden von Synapsen ist die neue Generation offen zugänglicher Modelle ein leistungsstarkes Werkzeug, um die komplexe Dynamik in großen Netzwerken zu untersuchen. Anwendungsmöglichkeiten reichen von der neurowissenschaftlichen Grundlagenforschung bis zu neuromorphem Computing und Künstlicher Intelligenz (KI). Auf der digitalen Infrastruktur EBRAINS können Forschende die neuen Netzwerkmodelle als anpassungsfähige Bausteine in ihren Untersuchungen einsetzen und sie über mehrere Größenskalen hinweg mit anderen Simulationswerkzeugen kombinieren.
Reinhart Koselleck-Projektförderung für Neurobiologe Michael Brecht
Der HU-Neurowissenschaftler will am Beispiel des Elefantengehirns Methoden für die Analyse großer Gehirne entwickeln.
Wie Elefanten Wasserschläuche zum Duschen nutzen
Elefanten sind imposante Tiere mit geschickten Rüsseln, die auch Werkzeuge nutzen. Flexibilität, Länge und Wasserfluss machen Schläuche zu außergewöhnlich komplexen Werkzeugen. In der kommenden Ausgabe von Current Biology beschreiben Urban, Becker, Ochs, Sicks, Brecht und Kaufmann vom Bernstein Zentrum Berlin/ Humboldt-Universität zu Berlin und dem Zoologischen Garten Berlin wie das asiatische Elefantenweibchen einen Wasserschlauch verwendet, um sich systematisch abzuduschen.
Eine überraschende Verbindung zwischen der Kontrolle motorischer Systeme und Schlafrhythmen
Schlaf ist einer der rätselhaftesten und doch allgegenwärtigen Aspekte unserer Biologie. Er wurde bei allen großen Tiergruppen beschrieben, darunter Würmer, Quallen, Insekten und Kopffüßer, sowie bei allen Wirbeltieren, von Fischen bis zum Menschen. Gemeinsame Merkmale des Schlafs sind eine verminderte Bewegungsaktivität, ein verringerter Muskeltonus und ein erhöhtes Schlafbedürfnis nach Phasen des Schlafentzugs, zum Beispiel nach einer durchfeierten Nacht. Aktuelle Forschungsarbeiten am Max-Planck-Institut für Hirnforschung liefern wichtige Erkenntnisse darüber, wie der Schlafrhythmus bei einem Reptil, dem Australischen Waran (Pogona vitticeps), gesteuert wird.
Bach, Mozart oder Jazz
Physiker des Max-Planck-Instituts für Dynamik und Selbstorganisation (MPI-DS) haben untersucht wie sehr ein Musikstück Erwartungen an den weiteren Verlauf wecken kann. Dabei konnten sie auch Unterschiede zwischen verschiedenen Komponist:innen feststellen, deren Kompositionen entsprechend länger oder kürzer vorhersehbar sind. Insgesamt haben die Wissenschaftler:innen über 550 Stücke aus Klassik und Jazz quantitativ untersucht.
„Werkstatt des Wandels“ – Bundespräsident besucht Tübingen und Renningen zum Thema digitale Transformation und Künstliche Intelligenz
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier setzt seine Reihe "Werkstatt des Wandels" am 15. November in Baden-Württemberg fort. Dort besucht er das Finale des Bundeswettbewerbs Künstliche Intelligenz (BWKI) in Tübingen sowie die Robert Bosch GmbH in Renningen. Im Mittelpunkt steht die Bedeutung von KI-Anwendungen und der digitalen Infrastruktur für die internationale Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands und Europas.
KI in der Medizin: Neuer Ansatz für effizientere Diagnostik
Forschende von LMU, TU Berlin und Charité haben ein neues KI-Tool entwickelt, das anhand von Bildgebungsdaten auch wenig häufige Krankheiten im Magen-Darm-Trakt erkennen kann.
Susanne Schreiber erneut in den Ethikrat der Bundesregierung berufen
Susanne Schreiber, Professorin für Theoretische Neurophysiologie vom Institut für Biologie der Humboldt-Universität und 1. Vorsitzende des Bernstein Netzwerks, wurde für eine zweite Amtszeit in den Ethikrat der Bundesregierung berufen.