Aktuelles aus dem Bernstein Netzwerk. Hier finden Sie die neuesten Nachrichten unserer Forscher:innen im Hinblick auf aktuelle Forschungsergebnisse, neue Forschungsprojekte und -initiativen sowie Auszeichnungen und Preise.
Die Bedeutung von Software in der Wissenschaft
Eine Gruppe aus 14 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, von denen die Mehrzahl am Käte Hamburger Kolleg: Cultures of Research (c:o/re) an der RWTH Aachen tätig sind oder waren, hat einen Artikel über die fehlende Beachtung von Software in der „Nature Computational Science“ veröffentlicht.
Update des Julich Brain Atlas – neue Daten für Hirnmodelle
Version 3.1 des Julich Brain Atlas wurde veröffentlicht und kann kostenlos über die europäische Forschungsinfrastruktur EBRAINS heruntergeladen werden. Im Atlas hinzugekommen sind 52 neue Wahrscheinlichkeitskarten von kortikalen und subkortikalen Strukturen in einem dreidimensionalen Referenzraum. Für die Computational Neurosciences wurden zusätzlich Programmier-Schnittstellen entwickelt, die die Integration der Daten in Gehirnmodelle vereinfachen.
Bearbeiten oder bummeln: die Wissenschaft des Prokrastinierens
Prokrastination, das willentliche und schädliche Aufschieben von Aufgaben, kennt viele Formen. Mithilfe einer mathematischen Theorie klassifiziert Sahiti Chebolu vom MPI für biologische Kybernetik ihre verschiedenen Arten und untersucht die dahinterstehenden Ursachen. Ihre Erkenntnisse könnten dabei helfen, Bewältigungsstrategien individuell maßzuschneidern.
Wie Wellen im Sand: Die junge Hirnrinde bildet spontane Muster
Die Hirnrinde (Kortex) erlaubt uns Menschen zu denken, unsere Umgebung wahrzunehmen und zielgerichtet zu handeln. Bestimmte Muster der Hirnaktivität ermöglichen dies; sie entstehen früh in der Hirnentwicklung durch dynamische Prozesse der Selbstorganisation. Das zeigen Forschende der University of Minnesota (UoM) und des Frankfurt Institute for Advanced Studies (FIAS) in einer in Nature Communications veröffentlichten Studie. Sie fanden heraus, dass die Netzwerke der jungen Hirnrinde unstrukturierten Input in hochorganisierte Aktivitätsmuster umwandeln. Die Organisation dieser Muster ist demnach nicht von außen (etwa durch Sinneseindrücke) bestimmt, sondern entsteht durch Interaktion zwischen den Nervenzellen und folgt dynamischen Gesetzen.
Forschende des BIH entwickeln Theorie über wandernde Aktivitätswellen im Gehirn
Forschende des Berlin Institute of Health in der Charité (BIH) haben mithilfe von Gehirnsimulationen eine Theorie zur Entstehung von wandernden Aktivitätswellen entwickelt. Diese Wellen beeinflussen kognitive Prozesse wie Lernen oder Erinnern im menschlichen Gehirn. Ein Verständnis von wandernden Aktivitätswellen kann Patient*innen mit kognitiven Erkrankungen in der Therapie helfen.
Nicht nur mit den Augen sehen: Erregungsgrad beeinflusst Wahrnehmung
Das Gehirn moduliert visuelle Signale abhängig von inneren Zuständen, wie eine neue Studie von LMU-Neurowissenschaftlerin Laura Busse zeigt.
Das richtige Maß bestimmt die Bewegung
Kenntnisse über räumliche Bezugssysteme sind notwendig für die Steuerung von Neuroprothesen.
Charité-Studie in Science entschlüsselt effiziente Verschaltung der menschlichen Hirnrinde
Entgegen bisherigen Annahmen sind Nervenzellen in der menschlichen Hirnrinde anders verschaltet als bei der Maus. Das ist das Ergebnis einer Studie der Charité – Universitätsmedizin Berlin, die jetzt im Fachmagazin Science erschienen ist. Danach kommunizieren die Neuronen beim Menschen in eine Richtung, während die Signale bei der Maus häufiger in Schleifen fließen. Das macht die Informationsverarbeitung beim Menschen leistungsfähiger und effizienter. Die Erkenntnisse könnten zur Weiterentwicklung künstlicher neuronaler Netzwerke beitragen.
Die Sprache des Gehirns: Wie Erinnerungen uns zu Belohnungen leiten
Jetzt im Frühling haben einige von uns besonders Lust auf Eis. Stellen Sie sich vor: Sie wollen nach dem Winter das erste Mal wieder zu ihrer Lieblingseisdiele spazieren. Wahrscheinlich können Sie sich erinnern, wie Sie dort hinkommen. Wie leitet unser Gehirn uns zu solchen Orten der Belohnung? In einer Studie, die kürzlich in der Fachzeitschrift Nature Communications veröffentlicht wurde, haben Forschende des Leibniz-Instituts für Neurobiologie (LIN) in Magdeburg modernste Methoden verwendet, um diese Frage zu beantworten. Damit fanden sie heraus: Unser Gehirn nutzt einen speziellen Code, um uns zu Orten zu leiten, die Belohnung versprechen.
Young Scientist Award für Viola Priesemann
Auf der diesjährigen Frühjahrstagung der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG) hat Viola Priesemann den Young Scientist Award for Socio- and Econophysics erhalten. Die Physikerin forscht am Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation (MPI-DS) und der Universität Göttingen. Der Preis ist mit 7.500 Euro dotiert und würdigt ihre Arbeiten zu Ausbreitungsprozessen in komplexen Systemen.