Aktuelles aus dem Bernstein Netzwerk. Hier finden Sie die neuesten Nachrichten unserer Forscher:innen im Hinblick auf aktuelle Forschungsergebnisse, neue Forschungsprojekte und -initiativen sowie Auszeichnungen und Preise.
Ratten spielen Verstecken
Überall auf der Welt spielen Kinder verstecken. Aber können Tiere das auch? WissenschaftlerInnen vom Bernstein Center Computational Neuroscience (BCCN) Berlin und der Humboldt-Universität Berlin zeigen in einer aktuellen Studie, dass Ratten sehr schnell eine Ratte-Mensch-Version des Versteckspiels lernen und mühelos zwischen verschiedenen Rollen – Verstecken und Suchen – wechseln können. Die WissenschaftlerInnen vermuten, dass Versteckspielen evolutiv wesentlich älter ist, als bisher gedacht.
Hörst du, was ich sage?
In einer neuen Studie zeigt ein Team von Neurowissenschaftlern der TU Dresden erstmals, dass bei Menschen Spracherkennung bereits in den Leitungsbahnen vom Ohr zur Großhirnrinde beginnt und nicht, wie bisher angenommen, ausschließlich in der Großhirnrinde selbst.
Maschinelles Lernen erobert die Chemie
BASF und die Technische Universität Berlin haben eine enge Zusammenarbeit im Bereich „Maschinelles Lernen“ vereinbart. Ziel des gemeinsamen “Berlin based Joint Lab for Machine Learning“ (BASLEARN) ist es, für grundlegende chemische Fragestellungen zum Beispiel aus der Prozess- oder Quantenchemie praktikable neue mathematische Modelle und Algorithmen zu entwickeln. Diesem Ziel wollen sich die beiden Partner in den kommenden Jahren gemeinsam widmen. Als ein wesentlicher Teil der Kooperation unterstützt die BASF in den kommenden fünf Jahren die Forschungsarbeiten von Prof. Dr. Klaus-Robert Müller, Professor für maschinelles Lernen und Sprecher des „Berlin Center for Machine Learning“ an der TU Berlin, mit insgesamt über 2,5 Millionen Euro.
Markus Diesmann neues Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Literatur | Mainz
Die Akademie der Wissenschaften und der Literatur hat sechs neue Mitglieder aufgenommen. Zu den ordentlichen Mitgliedern zählen nun der Neurowissenschaftler Markus Diesmann, die Sprachwissenschaftlerin Elisabeth Rieken sowie die Autorin Judith Schalansky. Neue korrespondierende Mitglieder sind der Chemiker Lutz H. Gade, der Neurowissenschaftler Wulfram Gerstner und der Autor Aleš Šteger.
Versteckte Dynamik in neuronalen Netzwerken entdeckt
Neuronale Netzwerke im Gehirn können Informationen dann besonders gut verarbeiten, wenn sie sich in der Nähe eines kritischen Punkts befinden. Davon gingen Hirnforscher bis jetzt aufgrund theoretischer Überlegungen aus. Doch in experimentellen Untersuchungen der Hirnaktivität fanden sich viel weniger Anzeichen für solche kritischen Zustände, als eigentlich zu erwarten wäre. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Forschungszentrums Jülich und der RWTH Aachen liefern dafür nun eine mögliche Erklärung. Sie wiesen nach, dass sich neuronale Netzwerke in einem zweiten, bislang unbekannten kritischen Modus befinden können, dessen versteckte Dynamik sich mit den gängigen Messverfahren kaum erfassen lässt.
Simulation der Wirkung von transkranieller Hirnstimulation
Die langanhaltenden Nachwirkungen der nicht-invasiven transkraniellen Gleichstromstimulation (tDCS) verspricht eine Linderung schwerer Symptome von Krankheiten wie depressiven Störungen oder chronischen Schmerzen. In einer neuen Studie schlagen Forscher des Bernstein Center Freiburg vor, dass die in Experimenten beobachteten Nachwirkungen eine Folge des Wachstums homöostatischer Netzwerke sein könnten. Ihr Modell basiert auf der Idee, dass die Stimulation eine Neuordnung der synaptischen Kopplungen zwischen stimulierten und nicht stimulierten Neuronen auslöst, was schließlich zu einem Umbau der Netzwerke sowie zu der Bildung von Neuronenverbänden führt.
Forschungsförderung zur digitalen Ausrichtung der Life Sciences
Förderung von "Deep Learning Methoden für Assoziationsstudien der transkriptomischen und systemischen Dynamik in morphogenetisch aktiven Geweben"
Krankhafte Bewegungsmuster erkennen – mit Hilfe künstlicher Intelligenz
Göttinger Forschungsprojekt „Deep Movement Diagnostics“ erhält rund 1,2 Millionen Euro für die Entwicklung dreidimensionaler Rekonstruktionen von Bewegungsmustern
Brains for Brains Award 2019 für Tuan Pham aus Vietnam/ USA
Den diesjährigen Brains for Brains Nachwuchspreis des Bernstein Netzwerks Computational Neuroscience erhält Tuan Pham von der University of Chicago (USA).
Human Brain Project: Warum die Hirnforschung Simulationsmethoden braucht
HBP-WissenschaftlerInnen sehen in Hirnsimulatoren "mathematische Observatorien" für die Neurowissenschaften